Noch so’n Satz, der mächtig nervt und nie von einer guten Tänzerin kommt, sondern mehrheitlich von denen, die seit Jahren sich tanzend in der Szene bewegen, aber Entwicklungshilfen in Form von Kursen und Workshop wenig bis gar nicht in Anspruch genommen haben und von Frauen, die sich dem Encuentro verschrieben haben.
Über diese Art der Selbstüberschätzung ließe sich galant hinweg sehen, wären da nicht die überheblichen, ungerechtfertigten Schuldzuweisungen, mit denen wir Männer gnadenlos konfrontiert werden, um das eigene tänzerische Unvermögen zu kaschieren.
So fand neulich der Versuch einer Barrida ein abruptes Ende, weil sich der Fuß der Dame nach erfolgtem Fußkontakt in einen Ziegelstein verwandelt hatte, der sich partout nicht von der Stelle bewegen wollte. Ihr Kommentar hierzu: „Hä? Was war das denn? Was tanzt Du denn da?“
Bei Volcadas ein ähnliches Bild: die Frauen, die angeblich als tanzen können, was ordentlich geführt wird, plumpsen erschrocken auf Dich drauf und echauffieren sich darüber, dass Du ihnen soeben die Achse geraubt hast (?).
Boleos verpuffen wie Darmwinde und bei Drehungen läuft die Dame Deiner Wahl in kleinen schnellen Schritten wie ein Zirkuspferd um Dich herum, anstatt auf einem Bein stehend die Drehung zu genießen. 
Und Versuche einer Colgada werden oft als Wegschubsen empfunden.
Einmal, ich traute meinen Ohren nicht, wurde auf Nachfrage der Begriff Colgada aus Unkenntnis sogar mit einer Zahnpasta assoziiert. Genau. Und Piazzolla? Ja, gerne mit viel Salami ohne Knoblauch.
Ich persönlich habe mir angewöhnt auf den Hinweis alles tanzen zu können, was geführt wird, nicht einzugehen. Nur das Gehen ist auch schön. Dachte ich. Musste mir aber dann die Frage gefallen lassen, warum ich innerhalb der Tanda, nicht alles das getanzt habe «Was Du sonst so mit anderen Frauen immer tanzt?» Wie man`s macht …