Jonas und sein Opa.
Wieso ist der Scheuer ein Vollpfosten, Opa?
»So ein Vollpfosten, dieser Scheuer.«
»Wieso ist der Scheuer ein Vollpfosten, Opa?«
»Weil wir Steuerzahler 243.000.000,00 Euro (243 Mio) zahlen müssen, weil der Esel verbindliche Verträge für ein Geschäft abgeschlossen hat, bevor die Gerichte ihre Genehmigung für dieses Geschäft erteilt hatten.«
»Was denn für eine Genehmigung, Opa?«
»Die Genehmigung, dass private Firmen Gebühren erheben können bei allen Autofahrern, die nicht in Deutschland wohnen, aber in Deutschland unsere Autobahnen benutzen wollen.«
»Und das Gericht hat das verboten?«
»Genau, mein lieber Jonas.«
»Kann ich eine Cola, Opa?«
»Sprich in ganzen Sätzen, Jonas, und die Antwort lautet „Nein“«
»Wegen Zucker?«
»Genau. Und über den Genitiv sprechen wir später. Nimm dir ein Glas Wasser.«
»OK. Aber warum muss der Steuerzahler jetzt soviel Geld an die Firmen bezahlen?«
»Weil dieser Scheuer den Firmen vertraglich ein Geschäft zugesichert hat, ohne zu wissen, ob dieses Geschäft überhaupt stattfinden darf. Die Firmen aber haben sich, nachdem die Verträge mit dem damaligen Minister Scheuer unterzeichnet waren, vorbereitet, indem sie sehr hohe Investitionen für elektronische Zahlungs- und Überwachungsanlagen getätigt haben. Und jetzt, wo das Geschäft durch das Gericht verboten wurde, wollen sie ihr investiertes Geld selbstverständlich zurückhaben und einen Teil ihrer entgangenen Gewinne auch.«
»Und der Herr Scheuer muss den Firmen jetzt das Geld zurückgeben, Opa?«
»Eben nicht. Erstens hat er gar nicht so viel Geld, zweitens müssen Politiker nie verschwendetes Steuergeld zurückzahlen. Das bezahlen immer nur wir Bürger, die Steuerzahler.
Sollte jedoch ein normaler Bürger wie ich derartige Geschäfte tätigen, würde ich im Gefängnis landen. Sieh mal, Jonas, wenn ich als Beispiel zu meiner Geburtstagsparty …«
»Wann hast du Geburtstag?«
»Das ist doch jetzt egal, Jonas, hör zu. Wenn ich also zu meiner Geburtstagsparty die ganze Familie und alle meine Freunde einladen würde, sagen wir insgesamt achtzig Personen, dann würde ich in meiner persönlichen Einladung darum bitten, mir mitzuteilen, ob die Person teilnimmt oder nicht. Man schreibt dann auf die Einladung …«
»U A W G, um Antwort wird gebeten, ich weiß.«
»Genau. Und warum mache ich das, mein lieber Jonas?«
»Damit du weißt, wie viel Getränke du einkaufen musst?«
»So ist es. Und etwas zu Essen möchte ich auch bestellen. Es wäre also idiotisch, eine Bestellung über 80 Pizzen aufzugeben, ohne zu wissen, wie viele Personen tatsächlich zu meiner Party kommen werden. Würden nur 10 Personen erscheinen, würde der Pizzalieferant auf die Bezahlung der bestellten, vertraglich vereinbarten, 80 Pizzen bestehen. Sollte ich das nicht bezahlen, würde mich ein Gericht dazu verurteilen. Und sollte ich die Zahlung verweigern, könnte ich im Gefängnis landen, weil ich ein normaler Steuerzahler bin und kein Minister.«
»Und wird der Scheuer jetzt bestraft?«
»Nein! Politiker können aus Dummheit, Sorglosigkeit, Unfähigkeit Steuergelder verschwenden, so viel sie wollen.
Ähnlich wie damals in der Corona-Pandemie hunderte Millionen Steuergelder verprasst wurden durch falsche Maskeneinkäufe und mangelhafte Kontrollen der Impfstationen durch den damaligen Gesundheitsminister …«
»Jens Spahn!«
»Woher weißt du das?«
»Das Thema hatten wir bei unserem Klassenlehrer, Herr Steinberg, durchgenommen.«
»So? Alle Achtung.«
»Ein Politiker kann also Geld verschwenden und muss es nicht zurückzahlen und geht auch nicht ins Gefängnis?«
»Nein, nur bei Kapitalverbrechen oder Veruntreuung von Steuergeldern oder so.«
»Was sind Kapitalverbrechen, Opa?«
»Das sind in der Regel nur schwere Gewaltdelikte wie Mord oder Totschlag oder schwerer Raub.«
»Opa, ich werde Politiker!«
»Darüber reden wir noch.«