Bevor das Buch erscheint, hier eine kurze Leseprobe.
Sehen jetzt alle Menschen auf der ganzen Welt den Vollmond, Opa?
»Also, Jonas, zunächst einmal sehen alle Menschen auf der ganzen Welt den Vollmond, sofern klare, direkte Sichtverhältnisse bestehen. Aber die Menschen sehen ihn nicht zur gleichen Zeit, sondern zeitversetzt. Kannst du dir denken, weshalb das so ist?«
»Nö.«
»Wir einigen uns besser auf das Wort Nein und nicht auf Nö, Jonas.
Welche Voraussetzungen müssten gegeben sein, damit alle Menschen gleichzeitig den Vollmond sehen können?«
»Dann müssten alle in einer Reihe stehen.«
»Ah, dann ist die Erde also eine Scheibe, Jonas?«
»Nein, Opa, eine Kugel.«
»Genau. Und da wir Menschen nicht um die Ecke schauen können, sondern nur geradeaus, müssen wir warten, bis der Mond in unser Blickfeld gerät, unserem geografischen Standort. Und das ist tagtäglich immer dann der Fall, wenn die Sonne untergegangen ist. Jeden Tag, wenn die Sonne im Westen untergeht, geht der Mond im Osten auf. Und er geht im Westen unter, sobald die Sonne im Osten aufgeht. Aber wir sehen ja nicht jeden Tag den Vollmond, sondern wie oft im Monat, Jonas?«
»Ich weiß es nicht.«
»Nur einmal im Monat ist Vollmond, mein Kleiner. Und wie kommt der Vollmond zustande?«
»Keine Ahnung.«
»Welches Licht sehen wir im Mond? Wir sehen das reflektierte Licht der Sonne. Wenn die Sonne also den Mond voll anleuchtet, wo muss dann die Sonne stehen?«
»Genau vor dem Mond?«
»Richtig. Vollmond ist immer dann, wenn die Sonne, die Erde und der Mond in einer geraden Linie stehen, wobei die Erde in der Mitte steht und wir Menschen das Sonnenlicht auf der Mondoberfläche betrachten >>