Über die Kriegsberichterstattung

„Unter den getöteten Zivilisten waren auch Frauen und Kinder“. Diese Formulierung in der Berichterstattung ist unausgewogen.
Der Begriff „Zivilist“ bezeichnet jede Person, die nicht aktiv an Kampfhandlungen beteiligt ist – unabhängig von Geschlecht oder Alter. Es gilt festzuhalten, dass das Leben eines jeden Zivilisten, unabhängig von Geschlecht oder Alter, den gleichen Wert besitzt.

Kriegsgerichterstattung

Das explizite Hervorheben von getöteten Frauen und Kindern unter den ‘Zivilisten’, unter der ‚Zivilbevölkerung‘ könnte implizieren, dass ihr Tod als tragischer oder verwerflicher wahrgenommen wird, als der Tod von Männern. Dies kann zu einer Hierarchisierung von Opfern führen und den ethischen Grundsatz der Gleichwertigkeit menschlichen Lebens infrage stellen. 

Die Verwendung dieser rhetorischen Mittel, die einzig dazu dienen, den emotionalen Einfluss auf das Geschehen zu verstärken, indem man an die Instinkte der Beschützerrolle appelliert, entspricht nicht den Kriterien einer sachlichen Berichterstattung. Stattdessen sollte der Fokus auf den Verlust unschuldigen Lebens als Ganzes gelegt werden.
Zivilisten sind Zivilisten – unabhängig von Geschlecht oder Alter.
Die besondere Schutzbedürftigkeit von Frauen, Alten und Kindern bleibt davon unberührt.