Die Merkel und der Fitzek,

darf ich heute mal ein Schelm sein?
In der “Welt” war heute zu lesen, dass sich Merkels schweineteures Buch am ersten Tag nicht besonders gut verkauft hat. Nur 35.000 Exemplare sollen es gewesen sein. Sebastian Fitzeks neuer Roman hat sich am ersten Tage 82.000-mal verkauft.
Ich kenne Fitzek nur aus Talkshows und freue mich immer, wenn er mit seinen Thrillern so erfolgreich ist. Aus reiner Neugier habe ich heute in die Leseprobe seines neuen Buches “Das Kalendermädchen” hineingeschaut.
Schon nach wenigen Zeilen war ich enttäuscht, später sogar entsetzt über das Geschriebene und keineswegs mehr voller Bewunderung für “Deutschlands erfolgreichsten Autor”. Im Stillen hatte ich gehofft, dass die Leseprobe keine Leseprobe war, sondern versehentlich das rohe, unzensierte Rohmanuskript veröffentlicht wurde, was leider nicht der Fall war.
Schon der Anfang las sich für mich persönlich etwas holperig, nicht so flüssig, dass ich mich hätte entspannen können. Aber jeder liest anders.
Bald darauf verwunderten mich einige Sätze doch sehr. Nein, liebe Leute, ich bin KEIN Klugscheißer, nur Leser. Und meine Schreibe möchte ich hier erst gar nicht zur Diskussion stellen, bin meilenweit entfernt von einem Fitzek. Aber der Fitzek, hallo? Bestsellerautor mit Millionen verkaufter Exemplare.
Aber urteilen Sie selbst.
Hier zwei Beispiele:
1.) „Der Polizist liebte den Frankenwald, die verschneiten Berglandschaften, die klare Luft und den warmen Sonnenschein auf den Gipfeln seiner fränkischen Heimat.“ 
Also: In seiner Heimat gibt es in der Regel nur eine einzige Berglandschaft und nicht mehrere.
Und woher weiß der Polizist, dass die Sonnenstrahlen auf den Gipfeln warm sind?
Damit mein Enkel nicht über den Satz stolpert, müsste es doch heißen: Der Polizist liebt den Frankenwald, die verschneite Berglandschaft, die klare Luft und die Sonne auf den Gipfeln seiner fränkischen Heimat.
Oder sehe ich das falsch?
Und ob der Polizist den Frankenwald auch dann liebt, wenn keine Sonne scheint, sei mal dahingestellt.
2.) “Trotzdem konnte er nicht auf die innere Stimme hören, die ihm vom eisigen Wind getragen ins Ohr flüsterte, dass er umkehren und das Haus nicht betreten solle.“
Ähem: Wie kann eine innere Stimme vom eisigen Wind in sein Ohr getragen werden?
Eine Kollision zwischen warm und kalt scheint unvermeidbar.
Verstehen Sie, was ich meine?
Es ist nicht böse gemeint, nichts gegen Fitzek. Ich meine ja nur.
Jedenfalls ist eines sicher: Unter meinem Weihnachtsbaum liegt weder eine Merkel noch ein Fitzek.
welt.de
Merkel-Memoiren: Schleppender Start – Buch verkauft sich nur 35.000 Mal am ersten Tag – WELT